Warum ist Prophylaxe wichtig?
Zahngesundheit für körperliches Wohlbefinden
Basis der Gesunderhaltung und jedes zahnärztlichen Tuns ist die Prophylaxe, die in unserer Praxis seit 1994 fester Bestandteil unserer Therapie ist.
Einer der Pioniere auf diesem Gebiet, Prof. Per Axelsson, Schweden, sagt dazu Folgendes: „Therapie ohne Prophylaxe ist ein Kunstfehler“ und: „Es ist nicht alles Prophylaxe, aber ohne Prophylaxe ist alles nichts.“
Die Bemühungen der Kinder und Eltern um die Gesunderhaltung der Zähne sollten frühzeitig in der kinderzahnärztlichen Praxis mit Prophylaxemaßnahmen unterstützt werden. Es hat sich bewährt, sie im 6-Monatsrhythmus durchzuführen, wobei die Kinder idealerweise im Alter von ca. 6 Monaten erstmals vorgestellt werden sollten, also um die Zeit des ersten Zahndurchbruchs. Die gesetzlichen und die privaten Krankenkassen übernehmen diese Leistungen.
Danach gibt es im Alter von 2,5 bis 6 Jahren die Früherkennungsuntersuchungen, bei denen (analog den Untersuchungspässen der Kinderärzte) die Zahnärztlichen Kinderpässe, die schon bei der Schwangerschaft der Mutter ausgegeben werden, fortgeführt werden. Frühzeitig können hier die Weichen für gesunde Kinderzähne gestellt werden und zahnschädigende Angewohnheiten (z.B. Schnuller, Nuckelflaschen) angesprochen und abgewöhnt werden. Erste Krankheitsanzeichen lassen sich feststellen und zumeist schnell wieder beseitigen. Bereits jetzt lässt sich das Kind gut in die Beratung mit einbeziehen und an die Prophylaxe gewöhnen.
Im Alter von 6 bis 18 Jahren gibt es die Individualprophylaxe, eine Mitmachsitzung: bei diesem etwa 30minütigen Termin erfolgt das „Anfärben der Zähne“, um die gefährlichen Beläge auf den Zahnoberflächen sichtbar zu machen, Zähneputzen unter Anleitung, Zahnreinigung, Politur, Aufklärung, Beratung der Eltern und lokale Fluoridierungen mit Fluorid-Gel und -Lack, bevor sich die Kleinen eine Belohnung aussuchen dürfen.
Die Erfahrung zeigt, dass die Kinder nach der Prophylaxesitzung hochmotiviert an das Zähneputzen herangehen. Möglicherweise verliert sich diese positive Motivation im Laufe der Monate, so dass nach drei Monaten (Kinder mit hohem Kariesrisiko) bzw. nach sechs Monaten (Kinder mit niedrigem Kariesrisiko) diese Motivation in der nächsten Prophylaxesitzung wieder aufgefrischt wird. Gleichzeitig lernen die Kinder die Wichtigkeit und die Routine der regelmäßigen Zahnarztbesuche.
Karies und Parodontitis sind die häufigsten Zahn- und Zahnfleischerkrankungen. Sie entstehen durch bakteriellen Zahnbelag auf der Zahnoberfläche und in der Zahnfleischtasche.
Diese Erkrankungen, die die Zahngesundheit und auch Ihr allgemeines Wohlbefinden beeinträchtigen, können durch angemessene Mundhygiene minimiert oder sogar vermieden werden. Unterstützend sind aber zusätzlich – nach aktueller Studienlage – regelmäßige professionelle Gesunderhaltungsmaßnahmen in Form von professionellen Zahnreinigungen PZR notwendig, da die häusliche Mundhygiene bei entstandenen sondierbaren Zahnfleischtaschen nicht ausreichend ist.
Die professionelle Zahnreinigung umfasst ein Bündel von Maßnahmen, angefangen von der Aufnahme des Mundhygiene- und Entzündungsstatus bis zur Entfernung aller harten und weichen Beläge in allen zugänglichen Bereichen, auch subgingival, also unterhalb des Zahnfleischsaumes in den Zahnfleischtaschen (Professionelle Zahn- und Taschenreinigung PZTR). Die anschließende Politur und Fluoridierung des Zahnschmelzes runden diese Behandlung ab. Nur so kann die Parodontitis erfolgreich gestoppt werden. Die professionelle Zahnreinigung PZTR ist deshalb unverzichtbar in der Unterstützenden Parodontitistherapie.
Die Parodontitis ist eine Erkrankung mit hohem Rezidivrisiko, d.h. sie tritt bei fehlender oder ungenügender Nachsorge erneut auf. Deshalb sollen Patienten, die an einer Parodontitis erkrankt sind und entsprechend behandelt wurden, regelmäßig betreut und nachbehandelt werden (Unterschützende Parondontitis-Therapie UPT). Die Intervalle entsprechen immer dem jeweils weiteren individuellen Parodontitisrisiko. Dieses wird mit Ihnen persönlich besprochen und entsprechend den erhobenen Parametern individuell festgelegt. Die Grundlage dafür sind sorgfältig durchgeführte Studien in der Schweiz und in Skandinavischen Ländern, die zeigen, dass bei einer optimalen Nachsorge das Risiko, Zähne durch Parodontitis zu verlieren, sehr gering ist.
Die UPT umfasst regelmäßig die Zahnärztliche Untersuchung, die Messung der Zahnfleischtaschentiefen mit Erhebung des Taschen-Blutungsindex als Gradmesser einer Entzündung (sog. Reevaluation), die Hygiene-Indizes, die Professionelle Zahnreinigung PZR, inklusive – falls erforderlich bei Wiederauftreten tiefer Zahnfleischtaschen – subgingivales Scaling einzelner Zähne (Taschenreinigung) als PZTR und abschließende lokale Fluoridierungen.